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Der Artikel von Jeff Wilser aus dem Jahr 2025 beleuchtet die Vision von Ben Fielding, dem CEO von Gensyn, die maschinelle Intelligenz (KI) zu dezentralisieren. Fielding, ein Redner auf dem Consensus Festival 2025, teilt seine Perspektiven und die Fortschritte von Gensyn bei der Verwirklichung dieser Vision. Die Dezentralisierung von KI ist zwar kein neues Konzept, gewinnt jedoch angesichts der rasanten Fortschritte in der KI-Technologie und der zunehmenden Dominanz von Big Tech an Bedeutung. Dieser Artikel untersucht Fieldings Ideen, den Kontext, die Herausforderungen und die potenziellen Auswirkungen dieser dezentralen KI-Revolution.
Fieldings Motivation entstand aus einer praktischen Einschränkung: einem lauten Rechner in einem Universitätslabor. Diese Anekdote veranschaulicht ein grundlegendes Problem. Bereits 2015 erkannte Fielding während seiner Doktorarbeit an der Northumbria University, dass Rechenleistung eine erhebliche Einschränkung für die KI-Forschung und -Entwicklung darstellt. Seine Idee, “KI-Schwärme” zu erforschen – Cluster verschiedener KI-Modelle, die miteinander kommunizieren und voneinander lernen –, wurde durch die begrenzten Ressourcen seiner Rechenmaschine behindert. Die Ungleichheit wurde noch deutlicher, als er feststellte, dass Unternehmen wie Google über riesige Rechenzentren mit Tausenden von GPUs verfügten, was ihnen einen uneinholbaren Vorteil verschaffte. Alternativen zu konventionellen Forschungsmethoden werden somit immer wichtiger.
Die Konzentration von Rechenressourcen in den Händen weniger großer Unternehmen führt zu einer zentralisierten KI-Landschaft, die Risiken birgt:
Aus dieser Erkenntnis heraus gründete Fielding zusammen mit Harry Grieve im Jahr 2020 Gensyn. Die Vision von Gensyn geht über die bloße Dezentralisierung der Rechenleistung hinaus; es ist der Aufbau eines “Netzwerks für maschinelle Intelligenz”. Dies beinhaltet die Entwicklung von Lösungen entlang des gesamten Technologie-Stacks, von der Hardware-Abstraktion bis hin zu Algorithmen für verteilte Intelligenz. Der Fokus auf den gesamten Stack ist entscheidend, da er es Gensyn ermöglicht, Probleme in jedem Layer anzugehen, die eine erfolgreiche Dezentralisierung behindern könnten. Eine solide KI/ML Ausbildung ist hierfür unerlässlich.
Gensyns Ansatz lässt sich in drei Hauptkomponenten unterteilen:
Die Veröffentlichung von “RL Swarms” ist ein konkreter Beweis für Gensyns Vision. RL Swarms nutzt Reinforcement Learning (RL) nach dem Training, um ein Peer-to-Peer-Netzwerk zu erstellen, in dem KI-Modelle zusammenarbeiten und voneinander lernen können. Dies funktioniert wie folgt:
Ein entscheidender Vorteil von RL Swarms ist die Möglichkeit für Modelle, kontinuierlich zu lernen und sich zu verbessern, auch wenn sie nur für kurze Zeit mit dem Schwarm verbunden sind. Ein Modell, das beispielsweise nur eine Stunde lang über einen MacBook an einem Schwarm teilnimmt, kann sein lokales Modell basierend auf dem Wissen des Schwarms verbessern und gleichzeitig zum Wissen der anderen Modelle im Schwarm beitragen. Saubere Daten spielen hierbei eine entscheidende Rolle.
Die Integration der Blockchain in Gensyns Architektur ist ein grundlegender Aspekt des Systems. Die Blockchain bietet mehrere Schlüsselfunktionen:
Die Testnet-Version von Gensyn integriert diese Blockchain-Komponenten in RL Swarms und ermöglicht es den Benutzern, mit einer persistenten Identität an einem Schwarm teilzunehmen, die auf einem dezentralen Ledger existiert. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Verwirklichung der Vision einer vertrauenswürdigen und dezentralen KI-Infrastruktur. Die Integration von KI und Blockchain bietet revolutionäre Möglichkeiten.
Fieldings “North Star” ist es, alle Ressourcen, die für maschinelles Lernen erforderlich sind, für jeden sofort programmatisch zugänglich zu machen. Dies würde die aktuellen Machtungleichgewichte in der KI-Landschaft grundlegend verändern und eine Demokratisierung der KI-Technologie ermöglichen. Ben Fielding spricht sich hier klar für eine solche Entwicklung aus.
Die potenziellen Auswirkungen einer solchen Demokratisierung sind enorm:
Die Dezentralisierung von KI ist keine einfache Aufgabe und steht vor einer Reihe von Herausforderungen:
Darüber hinaus gibt es auch Kritikpunkte an der Dezentralisierung von KI:
Ben Fieldings Vision, die maschinelle Intelligenz zu dezentralisieren, ist ein ehrgeiziges und wichtiges Ziel. Obwohl die Herausforderungen erheblich sind, sind die potenziellen Vorteile einer demokratisierten KI-Landschaft enorm. Gensyn ist mit seinem Fokus auf den gesamten Technologie-Stack und der Integration der Blockchain in KI gut positioniert, um eine Vorreiterrolle in dieser aufstrebenden Bewegung zu spielen. Die Zukunft der KI könnte dezentral sein, und Unternehmen wie Gensyn ebnen den Weg für diese neue Ära der maschinellen Intelligenz. Die Dezentralisierte KI muss jedoch auch kritisch betrachtet werden, um ihre ethischen und gesellschaftlichen Auswirkungen zu verstehen und zu gestalten.
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